29.01.2024 – Bianca
Für meinen Bruder Rico, meine Mutti, mein 5 Monate altes Baby und mich ging es Anfang Januar für drei Wochen ins Trainingslager nach Afrika.
Doch warum Namibia und nicht einfach die Kanaren?
Windhoek liegt auf ca. 1.700m Höhe und andere Triathleten hatten in den vergangenen Jahren dort gute Erfahrung gemacht. Außerdem durften wir uns Sportlern aus dem Schweizer Nationalteam sowie niederländischen und deutschen Triathleten anschließen.
Für drei Wochen nimmt man dann auch zwei ganze Reisetage in Kauf inklusive rund 11 Stunden Flugzeit von Frankfurt nach Windhoek. Mit gebuchtem Babybett im Flugzeug und meinem Baby, was die Abwechslung sehr gut annahm, verlief die Reise relativ entspannt. Mit Koffern, Kinderwagen und Rädern kamen 8 Gepäckstücke nebst Wickeltasche und 3 Rucksäcke diesmal auch ohne Umwege problemlos an. 😉
Wir hatten privat eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern und einem Wohnzimmer mit Küche gebucht, ganz in der Nähe vom Einkaufzentrum, wo wir uns gut versorgen konnten. Auch das Fitnessstudio mit 25m Schwimmbahn war fußläufig zu erreichen und angenehm kühl klimatisiert.
Die ersten Tage waren eine ziemliche Umstellung für uns, da wir von Minusgraden in Leipzig ins anfangs 35 Grad Celsius warme Namibia kamen. Doch mit ordentlich Sonnencreme und einem angepassten Training haben wir uns schnell an die Wärme gewöhnt und die täglichen Regenschauer sorgten auch für etwas Abkühlung.
Rico und ich trainierten vor Ort häufig mit dem Schweizer Nationalteam und einigen niederländischen und deutschen Triathleten zusammen. Das war super, weil wir so Sportler und Sportlerinnen auf unserem Niveau hatten. Geschwommen sind wir entweder im 25m Außenpool oder im 25m Becken des dortigen Fitnesscenters.
Während ich gut trainiert habe, wurde mein kleiner Sohn von meiner Mutti versorgt und wenn wir hungrig vom Training kamen, war das Essen bereits fertig.
Die Auswahl an Straßen war allerdings eher begrenzt. Komplette Runden konnten wir nicht Radfahren. Da sich die Landschaft aber immer änderte, Berge inbegriffen, kam dann doch keine lange Weile auf. Irgendwie war es immer relativ abwechslungsreich. Die ruhigen Straßen, die noch nicht komplett fertig gestellt und daher eine Sackgasse waren, ließen sich sehr entspannt fahren. Auf der Hauptstraße dagegen war es teilweise recht gefährlich, da es Autofahrer gab, die uns Radfahrer super eng überholt haben. Sicher kannte von den Einheimischen keiner das Gefühl des Radfahrers dabei.
Eine ungeliebte Abwechslung waren die sehr häufigen platten Reifen. Ob durch einen Draht der im Reifen steckte, den spitzen Dornen von Sträuchern oder einem spitzen Stein, unsere 4 mitgenommenen Schläuche waren bereits am zweiten Tag verbraucht. Wir konnten aber problemlos neue kaufen und Rico wurde immer schneller im Schlauchwechsel nebst wieder aufpumpen. Der Rekord von einer Person in unsere Gruppe waren zehn Rad-Platten.
Zum Laufen hatten wir keinen Zutritt zum Stadion. So mussten wir mit Sandwegen oder Asphalt klar kommen und nur kleinere Runden laufen, wenn keine Steigung dabei sein sollte.
Als Ausflug zwischen dem vielen Training machten wir einen Abend eine schöne Safari Tour. Es war super interessant Giraffen, Nashörner, Springböcke, Gnus, Strauße, Affen, Schildkröten und weitere Tiere in freier Natur zu sehen. Hinzu kam ein wunderschöner Sonnenuntergang.
Wir können ein sehr positives Fazit ziehen und haben erfolgreich viele Trainingskilometer im Wasser, auf dem Rennrad und laufend gesammelt – sicherlich ein wichtiger Grundbaustein für die Saison. Auch mein Baby hat die lange Reise mit Höhenanpassung und Wärme sehr gut gemeistert.
Jetzt wird in Deutschland fleißig weitertrainiert. Wobei es für Rico schon bald ins nächste Trainingslager geht.
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