Zum Ende der Saison wollte ich mich noch auf einer für mich neuen Distanz probieren. Somit meldete ich mich bei der Challenge Paguera auf Mallorca zu meiner ersten Mitteldistanz an. Nach dem Schwimmen im Meer, sollte eine recht bergige 90 km Radstrecke im Süden Mallorcas rund um Calvia folgen, bevor es dann auf den Halbmarathon durch Paguera und an der Strandpromenade entlang ging.

Vor Ort waren sehr viele Triathleten, die schon an den Tagen vorher ihre Vorbereitung absolvierten. Ein großer Wechselgarten direkt am Meer und eine sehr gute Organisation ließen auf ein schönes Event hoffen. Die Aufregung stieg, weil ich mit solch einer langen Wettkampfdauer keine Erfahrung und bisher auch nur 4x über die Olympische Distanz gestartet war.

9:07 Uhr dann mein Start bei den Altersklassenathleten, 7 Minuten nach den Profi-Männern und 4 Minuten hinter den Profi-Frauen, mit der Olympiasiegerin Nicola Spirig.

Die 1,9 km Schwimmen im etwas welligen Meer, bei 23,4 Grad Wassertemperatur, liefen gut, ich überholte zahlreichte Starter aus den Profiwellen und ging aus meiner Welle als 1. auf die 90 km Radstrecke. Nun galt es mit meinen Rennrad gegen die vielen Zeitfahrmaschinen der Konkurrenz zu bestehen. Auf den 2 Radrunden mit 1000 Höhenmetern überholte ich alle Profi-Frauen und auch ein paar Profi-Männer, was für Motivation sorgte.

Ich stieg als Führender Altersklassenathlet vom Rad. Nun musste ich noch die 21,1 km auf dem welligen Kurs mit vielen Wendestellen überstehen. Es wurden 4 Runden gelaufen und meine ersten 6 km konnte ich mit dem Profi-Sieger Frederick Funk mitlaufen. Sicher hatte ich dadurch etwas überzogen, denn nach 11 km wurden meine Beine immer schwerer, ich wurde überholt, dies macht die Sache nicht leichter. Die Ausblicke auf´s Meer konnte ich nicht mehr genießen, lies mich aber von den zahlreichen Anfeuerungsrufen motivieren. Die Laufstrecke wurde durch den aufkommenden Regen teilweise sehr rutschig. Jetzt hieß es, sich zu konzentrieren und irgendwie die Führung behaupten, was mir bis ins Ziel gelang und ich damit nach 4:04 Stunden Gesamtsieger aller Altersklassenathleten wurde. Die nächsten Tage war zwar der Muskelkater in den Beinen stark zu spüren, aber es war bestimmt nicht meine letzte Mitteldistanz im Triathlon. Für einen Sieg bei den Profis ist noch harte Trainingsarbeit notwendig, mit längeren Einheiten. Zunächst konzentriere ich mich aber weiter auf die Sprint- und Kurzdistanz, um mich dort zu verbessern.