13.05.2023 – Bianca

Am vergangenen Wochenende ging es für Rico und mich nach Frankreich.

An der Mittelmeerküste in Fréjus startete in der sehr stark besetzten Französischen Liga der erste Triathlon für die Saison 2023.

Für Rico war es ein kurzer Wettkampf zwischen der Langdistanz WM eine Woche zuvor und dem 70.3 Ironman im Kraichgau eine Woche später.

Ich weiß seit Weihnachten letzten Jahres, dass ich Schwanger bin und freue mich über mein erstes Kind. Zunächst hatte ich relativ normal weiter trainiert, mit dem Ziel im März bei einem Europacup zu starten. Doch so richtig gut planbar ist meine erste Schwangerschaft nicht. Ich hatte viel mit Übelkeit zu kämpfen und insbesondere sehr hohe Ausbelastung mag mein Körper einfach nicht mehr. Seit März trainierte ich ohne Trainingsplan nach meinem Befinden, was auch innerhalb einer Einheit unerwartet schwankt.

Ende April hatte ich mich beim 4 km Lauf im Rahmen des Leipzig Marathons selbst überrascht. Ich war – trotz Bäuchlein – flott unterwegs und konnte mich gegen viele schnelle jungen Mädels durchsetzen und deutlich gewinnen.

Danach habe ich nicht mehr intensiv trainiert, weil öfters mein Rücken weh tut und mein Bauch zieht.

Ich hatte meinen Start in der Französischen Liga schon Anfang des Jahres wegen meiner Schwangerschaft abgesagt, bin dann trotz 5. Monat für mein Team „Les Tritons Meldois“ eingesprungen, weil sich eine Teamkameradin verletzt hatte. Es müssen immer 5 Personen aus einem Team an den Start gehen, damit das Team keine Strafpunkte bekommt. Gewertet werden dann jedoch nur die besten 3 TriathletInnen.

Ohne Druck wollte ich die Sprintdistanz umsetzen und nahm mir vor, mich aus dem Gedränge um gute Positionen beim Schwimmen und Rad fahren herauszuhalten und zu schauen wie weit ich komme. Dennoch war ich am Wettkampftag super aufgeregt. Ich wusste das ein Mädchen bei uns schon nach dem Schwimmen aussteigt, weil sie eine Verletzung am Fuß hatte. Damit blieben nur noch 3 weitere Frauen und ich, die ins Ziel kommen konnten.

Das Schwimmen im Meer war eine sehr wellige Angelegenheit und Tritte gegen meinen Bauch wollte ich vermeiden. Daher hielt ich mich mehr am Rand des Feldes und umschwamm auch die Bojen nicht so eng. Nach den vorgegebenen 750m habe ich mich in einer zehner Gruppe mit 2 Teamkolleginnen auf dem Rad wiedergefunden. Die ersten zwei von vier Radrunden bin ich sogar mit durch die Führung gegangen, dann wurde es mir etwas zu bunt und mein Bauch benötigte etwas Entspannung, weshalb ich mich mit dem nötigen Sicherheitsabstand hinten aufhielt. Kurz vor dem Wechsel zum Lauf passierte tatsächlich noch ein Sturz vor mir, an dem ich aber glücklicherweise vorbeifahren konnte.

Der abschließende 5km Lauf lief unerwartet gut, in einem zügigen Tempo. Mit Platz 45 im Ziel war ich sogar 3. im Team und kam in die Teamwertung.

Nach uns Frauen starteten die Männer mit Rico. Beim Start kam er gut weg und die Prügelei an den Bojen hielt sich in Grenzen, weil er im vorderen Drittel schwamm. Nach einem schnellen Wechsel saß Rico gleich sicher in der ersten Radgruppe. Diese wurde immer größer und in der zweiten Runde schloss auch noch die 2. Gruppe auf, weshalb sie mal wieder vor dem abschließenden Lauf ein riesiges Feld waren. Auch Rico wollte keinen Sturz riskieren fuhr eher hinten und stieg somit auch nicht wie gewohnt vorn vom Rad. Eine Woche später stand immerhin die wichtige Mitteldistanz beim Ironman 70.3 im Kraichgau an.

Der 5km-Lauf war wie zu erwarten sehr schnell. Auch Rico lief den 1. km deutlich unter 3min an. Leider saßen die neuen Schuhe zu locker und verursachten einige Blasen am Fuß. So konnte Rico nicht das hohe Anfangstempo halten und wurde am Ende Dritter seines Teams „Vitrolles“. In der Teamwertung war Platz 10 ein guter Einstand.

Der Kurztrip an die Französische Mittelmeerküste war insgesamt auch mit der klimatisierten Luft im Flugzeug nebst Umstieg in Frankfurt und jeweils sehr späten Ankünften sehr anstrengend. Bei Rico meldete sich das Immunsystem mit einer leichten Erkältung, nur wenige Tage bis zu seinem wichtigen 70.3 Ironman Triathlon in Kraichgau. Wie es ihm dort ergangen ist, könnt Ihr in Kürze lesen.