03.04.2022 – Bianca
Für mich Bianca ging es aus dem Trainingslager in Girona direkt zum Europacup nach Melilla. Dies bedeutete mit dem Zug von Girona nach Barcelona fahren, dann weiter mit der U-Bahn zum Flughafen. Immerhin hatte ich dann einen Direktflug ab Barcelona und mit Verspätung 2,5 Flugstunden mit einem kleinen Propellerflugzeug nach Melilla, eine spanische Enklave innerhalb Marokkos mit knapp 13 km². Da kein großes Taxi zum Hotel zur Verfügung stand, fuhr der Taxifahrer mit offener Kofferklappe, wo mein Radkoffer hinausragte und nur mit einem Gummiseil befestigt wurde.
Am nächsten Tag fuhr ich dann mit meinem Rennrad die ganze Zeit am Zaun zu Marokko entlang, was ein wenig beängstigend wirkte. Polizei und Militär war häufig zu sehen.
Auf Melilla suchte ich vergeblich Naturboden, irgendwie waren selbst die Parks zugepflastert. Die kleine Schwimmhalle, welche zu einer Schule gehörte, war mit uns Triathleten völlig überbelegt, wo wir sie für kurze Zeit nutzen durften.
Am Samstag war dann Bike + Swim-Fam, was bedeutet, dass man sich die Strecke anschauen kann. Mit spanischer „Pünktlichkeit“ ging es mit 15-minütiger Verspätung los und wir durften nur einen Teil der Wettkampfradstrecke abgefahren.
Das Meer war sehr wellig und hatte 17 Grad Wassertemperatur, was mit meinem Neo gut auszuhalten war.
Die Startnummernabholung am Abend nahm fast 2 Stunden in Anspruch und spät am Abend wurde ich per E-Mail informiert, dass auf Grund des angekündigten starken Windes der Triathlon evtl. zu einem Duathlon gemacht wird.
Am Sonntag war es dann soweit, mein erster Wettkampf für die Saison 2022 sollte 16 Uhr starten. Die Entscheidung, dass der Sprint-Triathlon zum Duathlon gemacht wurde, fiel final erst 30 min vor unserem Start. Für mich sehr enttäuschend. Natürlich wäre ich als ehemalige Leistungsschwimmerin viel lieber geschwommen und in der 1. Radgruppe gefahren. So musste ich leider meine schwächste Disziplin Lauf vor und nach dem Rad bewältigen.
Die ersten 2,5 km wurden richtig schnell „angesprintet“ und die führenden Frauen wurden nicht wirklich langsamer, angeführt von der Olympiateilnehmerin und WTS-Siegerin von 2019 in Hamburg Cassandre Beaugrand aus Frankreich, die den Duathlon erwartungsgemäß gewann.
Mit einem guten Wechsel konnte ich ein paar Plätze gutmachen, musste auf der 20 km Radstrecke fast alles allein von vorne fahren, was mit dem starken Wind nicht von Vorteil war. Ich habe alles versucht, erreichte aber nicht mal die 2. Radgruppe.
Beim abschließenden 5 km Lauf verlor ich leider wieder einige Plätze und bin mit gesamt Platz 30 natürlich nicht zufrieden. Für einen Duathlon hätte ich nicht die lange An- und Abreise gebucht. Am Dienstag wurde auch noch mein Rückflug storniert, weil das Wetter so schlecht war. Es ging kein Ende nehmende Tortur mit Umbuchungen, zurück ins Hotel und Warten auf einen neuen Flug, der mich erst am Donnerstag und erneut mit viel Verspätung und verpassten Anschlussflügen erst sehr spät abends nach Nürnberg brachte.
Meinen Saisonauftakt hatte ich mir anders vorgestellt.