17.04.2022 – Rico
Mein erster Eurocup in der Saison 2022 gemeinsam mit meiner Schwester Bianca in der Türkei.
Mit Verspätung aber angenehmen Flügen ging es von Nürnberg nach Istanbul, einen sehr großen und imposanten Flughafen, mit 2 km Fußmarsch zum Gate des Anschlussfluges nach Adana. Demgegenüber war der Ankunftsflughafen in Adana sehr klein und damit schnell zu verlassen. Im Bus mussten wir noch 1,5 h bis zum Wettkampfort in Yenisehir zurücklegen.
Am Donnerstag fuhren wir bei angenehmen 22 Grad eine lockere Radrunde mit einigen Höhenmetern im Landesinneren und waren überrascht wie grün alles blühte. Zur Vorbelastung fanden wir eine Laufbahn und am Abend ging es noch zu einer Einheit in die Schwimmhalle.
Am nächsten Tag verbrachten wir mehrere Stunden beim Antigen Test, um dann noch bei angenehmen 19 Grad Wassertemperatur mit Neo im Meer mit schönem klaren Wasser zu schwimmen.
Der Samstag startete 7.00 Uhr mit der Bike-Familiarisation. Die Radstecke ist flach mit je 3 Wendepunkten. Es sind 3 Runden zu fahren.
Am Sonntag 12.00 Uhr startete das Frauenrennen mit Bianca. Sie erwischte einen guten Start und konnte sich beim Schwimmen immer sehr weit vorne aufhalten, am Ende der 750m eine kleine Lücke nach vorne zu schwimmen und als 5. die Schwimmstrecke verlassen.
Mit einem guten Wechsel war sie gleich in der Rad-Führungsgruppe. Dort arbeitete sie sehr viel und versuchte die anderen zu animieren mitzumachen. Leider gelang dies nicht wirklich. Nach einer Runde von insgesamt drei umfasste die 1. Radgruppe bereits 22 Triathletinnen.
Bianca setzte sich auch am Ende der 20 km gut durch und stieg als Zweite aus der Führungsgruppe vom Rad. Mit einem super Wechsel lief sie Erste aus der Wechselzone und beendete das Rennen auf Platz 12.
Vor dem ersten Rennen der Saison bin ich immer besonders aufgeregt und es stellen sich viele Fragen: Wie gelingt es mir das Training umzusetzen? Wie stehe ich im Vergleich zu den Anderen? Klappen die Abläufe bei den Wechseln noch? Aber Aufregung wirkt ja bekanntlich Wunder.
Mein Triathlon startete 16:30 Uhr. Ich kam ebenfalls sehr gut vom Start weg und das Gefühl an der 1. Boje recht weit vorne zu sein. Jedoch wurde ich an den weiteren drei Bojen stark behindert. Ich wurde richtig an der Schulter festgehalten und bekam ein Schlag auf meinen Kiefer. Ich verlies das Meer im dichtgedrängten Mittelfeld, aber mit Anschluss zur Spitze. Durch das Schwimmen mit Neo kam es wie es kommen musste, dass nach 4 km fast alle Triathleten in einer Gruppe zusammen die restlichen 16 km gemeinsam Rad fuhren. Im 62-köpfigen Haupt- und Spitzenfeld versuchte mich vorne aufzuhalten und habe öfters die Führung übernommen. Teilweise lässt es sich aber auch nicht vermeiden, mitten in der dichtgedrängten Gruppe wie „gefangen“ zu sein. Am Ende der Radstrecke gelingt es mir an der 2. Position abzusteigen und nach gutem Wechsel als 2. auf die abschließenden 5 km loszulaufen. Von einigen super schnellen Männern werde ich überholt, um nach 1,5 km das Tempo mitlaufen zu können, am Ende steht Platz 24 in den Ergebnislisten. Darauf lässt sich aufbauen. Klar ist, meine Laufleistung muss ich verbessern. Wenn fast das gesamte Feld gleichzeitig vom Rad steigt, wird der Triathlon zu einer Laufentscheidung.
Insgesamt war der Europacup in der Türkei ein gelungener Einstieg in die Triathlon Saison 2022 mit Luft nach oben.