25./26.06.2022

Im Rahmen der „Finals“ werden die Deutschen Meisterschaften in 14 verschiedenen Sportarten im gleichen Zeitraum in Berlin ausgetragen und auch Triathlon wird live im Fernsehen in der ARD und im ZDF übertragen.

Im Wannsee schwammen wir 750m, die Radstrecke über 20km führte zum Olympischen Platz und entlang des Olympiastadions ging die 5km Laufstrecke über mehrere Runden mit vielen Zuschauern.

Für alle Bundeskader bestand eine Startverpflichtung, daher war die komplette Elite aus Deutschland dabei.

Bianca

Am Samstag frühstückten wir sehr zeitig, fuhren zum Olympiastadion um unsere Laufschuhe in der zweiten Wechselzone vorzubereiten. Mit dem Rad ging es zum Wannseebad, die Anspannung stieg, obwohl das Bad selbst noch recht verträumt war und nur unsere Teambetreuer rumwuselten. Dort checkten wir als Team gemeinsam in die erste Wechselzone ein und erwärmten uns. Es war schwül warm und noch bewölkt.

Um 10:05 Uhr war mein Start. Von den 750m konnte zu Beginn und beim Ausstieg, auf sandigen Untergrund, ca. 60m gerannt werden. An den 3 Bojen wurde immer hart gekämpft, ich konnte mich sehr gut mit ganz vorne behaupten. Über den Strand laufend ging es 91 Stufen hoch, danach noch ein leichter Anstieg bis zur Wechselzone. Mit viel Laktat in den Beinen habe ich gut gewechselt und steige als Vierte auf´s Rad. Mit harten Anfahren erreiche ich die beiden Führenden. Unsere 1. Radgruppe umfasst 12 Triathletinnen und Abstand zu den Verfolgern wird mit zwischenzeitlichem Kreiseln immer größer.

Nach gutem zweiten Wechsel auf dem Olympischen Platz hieß es noch 2 Runden über den blauen Teppich, aber auch Kopfsteinpflaster und einigen Wellen zu laufen. Wie zuvor in der 1. Bundesliga in Kraichgau lief ich mit Franca Henseleit angefeuert von sehr vielen Zuschauern über die gesamte Laufstrecke und natürlich von der Tribüne im Zielbereich.

Ein Highlight des Laufens waren die Wasserflaschen mit Sprudelwasser. Ich kann euch sagen, es gibt angenehmeres als sprudelndes Wasser im Gesicht – was eher brennt und die Mückenstiche zum Jucken bringt 😉

Über meinen 9. Platz freute ich mich, insbesondere weil ich mich damit für die Weltmeisterschaften der Studenten in Brasilien im September 2022 qualifizierte und weil fast nur Sportlerinnen vor mir waren, die bei Weltcups alle auf dem Podest standen.
Das gute Ergebnis wurde mit Platz 3 mit meinem Teams aus Witten abgerundet.

Die Mannschaftssiegerehrung – mit v.l. Team Witten auf Platz 3, Team Potsdam auf Platz 1 und Team Buschütten auf Platz 2

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Rico

Ich reiste am Samstag an und feuerte noch die Frauen und meine Schwester an.

Am Nachmittag habe ich mich mit meinen Team Berlin getroffen und wir sind noch gemeinsam im Wannsee schwimmen gegangen und haben den langen Lauf ins anfangs flache Wasser geübt.

Reinlaufen in den Wannsee üben – © Theo Bettin

Danach stand nur noch gemeinsames Pizzaessen auf dem Plan.

Der Sonntag startete mit 7 Uhr Frühstück.

Da es in Berlin 2 Wechselzonen gibt mussten wir schon 8 Uhr unsere Laufschuhe am Olympiastadium abstellen.

Schuhe vom Leipziger Laufladen in der 2. Wechselzone – © Theo Bettin

Anschließend fuhren wir mit dem Rad zum Schwimmstart an den Wannsee. Dort checkten wir noch unsere Räder ein.

Dann ging alles recht schnell. Kurz Einlaufen und Einschwimmen und schon standen alle einzeln nebeneinander aufgereiht auf dem blauem Startteppich. Ich war aufgeregt. Vor 2 Jahren an gleicher Stelle war ich in ein Sandloch getreten und gleich nach dem Start gestürzt.

Dieses Jahr stürzte ich beim Ansprinten nicht, sondern konnte mich vorne mit behaupten.

Links neben mir ging ein guter Zug mit den schnellen Schwimmern aus Darmstadt. Ich hatte gute Arme und konnte dort im Wasserschatten mitschwimmen. Da ich recht weit vorne um die Bojen rumkam, wurde es diesmal gar nicht so eng. Ich hielt meine Position über die gesamte Strecke und stieg als 3. aus dem Wannsee.

Dann kam die nächste Herausforderung. 91 Stufen hoch bis zur langgezogenen Wechselzone. Da ich recht weit vorne war, konnte ich diese in einem angenehmen Tempo hochlaufen.

Nach dem Wechsel war ich als 2. auf dem Rad, nur Henry Graf war vor mir.

Um mich herum formierte sich recht schnell eine große Gruppe aus ca. 35 Mann mit allen Favoriten. Ich versuchte einmal mit Jonas Schomburg und Henry Graf wegzufahren. Leider wurde aber auch unsere Attacke wieder von der Gruppe geschluckt.

Bei meinem Ausreißversuch mit Jonas Schomburg und Henry Graf – © DTU/Petko Beier

So kamen wir gemeinsam in die zweite Wechselzone vor dem Olympiastadion.

Die ganz schnellen Läufer bildeten schnell die erste Gruppe. Ich versuchte mein Tempo zu laufen und bin dann die gesamte Zeit mit Justus Töpper gerannt.

Lauf mit Justus Töpper – © Theo Bettin

Die Laufstrecke war mit einem Berg pro Runde und längerem Kopfsteinpflaster recht anspruchsvoll.

Auf der langen Zielgeraden vor dem Olympiastadion kam noch Fabian Kraft von hinten. Wir lieferten uns einen harten Kampf, den ich leider am Ende verloren habe.

So wurde ich am Ende 15. Deutscher und 6. in der U23 Wertung.

Mit meinem Team Berlin erreichten wir einen guten 4. Platz.

Ich bin zufrieden mit der Leistung. In dem guten Feld mit vielen Startern die schon in der höchsten Triathlon Ebene der WTCS Rennen starten, habe ich mich gut präsentiert und lange vorne aufgehalten.

Besonders erfreulich ist für uns beide die Qualifizierung für die Studenten Weltmeisterschaft Anfang September in Brasilien.

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Die Ergebnisse der DM findet ihr unter folgendem Link:

https://www.triathlondeutschland.de/aktive/wettkaempfe/dtu-deutsche-meisterschaften/dm-sprint-2022-berlin-die-finals#mannschaftsmeldungen-ergebnisse

Übertragung ARD – Biancas Wettkampf

https://www.ardmediathek.de/video/sportschau/triathlon-das-finale-der-frauen/das-erste/Y3JpZDovL3Nwb3J0c2NoYXUuZGUvMzQ2MmRkZDMtMGQxMC00MDk1LWFlYWQtMTc2NDY2YWQxODcx

Übertragung im ZDF – Ricos Wettkampf

https://www.zdf.de/sport/die-finals/lasse-luehrs-rauhe-ronald-triathlon-finals-2022-100.html