Rico – 10.07.23

Aufgrund meines Studiums konnte ich erst am Freitag anreisen und wurde für mein Team Berlin gleich am Abend in der Mixed Team Relay eingesetzt. In der Reihenfolge Mann-Frau-Mann-Frau absolvierten wir als 4er Staffel nacheinander einen Super-Sprint-Triathlon jeweils mit der Distanz von 250m Schwimmen, 6km Radfahren und 1,6km Laufen.
Für unsere Wettbewerbe wurden in Düsseldorf die Straßen gesperrt. Einige Anwohner wollten dies nicht akzeptieren, fuhren mit ihrem PKW aus der Parkgarage auf unsere Wettkampfstrecke, die Polizei musste einschreiten und unser Start verschob sich deshalb – bei bester Sendezeit im Fernsehen – um 30 min.

Warten vor dem Start der Staffel – © Theo Bettin

18:30 Uhr ging es endlich los. Aus meinem Team startete an erster Position Ben Bettin. Er schwamm stark, fuhr sicher in der 1. Radgruppe und übergab mit 2 weiteren Teams an der Spitze. Danach ging Lara Ungewickel als erste Frau für uns an den Start. Sie verlor etwas den Anschluss zur Spitze und übergab an mich an dritter Position mit einem Rückstand von 1:01min zum Ersten und 34 Sekunden Rückstand zum Zweiten. Ich konnte auf den 250m Schwimmen schon gute 10sec aufholen.
Auf der sehr kurvigen und an manchen Stellen sehr engen Radstrecke konnte ich die Lücke zu dem Zweitplatzierten Max Meckel vom Team Witten schließen.

Auf der Verfolgungsjagd – © Theo Bettin

Auf der abschließenden Laufstrecke gab ich nochmal alles, um möglichst einen großen Vorsprung für unsere zweite Dame herauszulaufen, was mir mit 15sec Vorsprung zu Platz 3 gelang. Das führende Team von Buschhütten hatte knapp über eine Minute Vorsprung.
Die Olympiateilnehmerin und Weltcupstarterin Anabel Knoll vom Team Witten überholte unsere Tina Christmann auf der Radstrecke. Dennoch freuten wir uns alle über das Podium auf Platz 3.

Anschließend die Siegerehrung, aber ohne große Feier. Dann noch mit dem Rad ausfahren, Essen und Vorbereitungen für den nächsten Wettkampftag, wodurch ich erst gegen Mitternacht wirklich schlafen konnte.

Siegerehrung Staffel – © Theo Bettin

Am Samstagmorgen quälte ich mich aus dem Bett – frisch vor meiner Deutschen Meisterschaft im Einzel sieht anders aus. 7:15 Uhr Frühstück und 8:15 Uhr mit gepackten Sachen Abfahrt zum Wettkampfgelände.

Dort angekommen schauten wir uns noch die Radstrecke an, die an einigen Stellen sehr eng ist und auch über Kopfsteinpflaster führte.
In die erste Wechselzone brachten wir unsere Rennräder mit Helm und Radbrille, in die zweite Wechselzone stellten wir unsere Laufschuhe mit etwas Puder zum schnelleren Einstieg ab.

Einrichten der Wechselzone – © Theo Bettin

10:30 Uhr dann unser Start zur 1. Triathlon-Bundesliga, gleichzeitig Wertung als Deutsche Meisterschaft. Daher waren auch alle Kaderathleten am Start. Wir reihen uns als Mannschaften nebeneinander auf einem schwimmenden Ponton auf. Ich wusste bereits aus Vorjahren, dass es beim Kopfsprung keinen guten Abdruck gibt, wenn 80 Athleten gleichzeitig nach vorne gehen und der Ponton dadurch kippt. Bis zur 1. Boje waren es ca. 350m, es wird im Wasser eng, da jeder um eine gute Position kämpft. Da wir uns links aufgestellt hatten, mussten wir die gesamt vier Bojen von außen anschwimmen und dadurch einen längeren Weg gehen, weil die von rechts kommenden Schwimmer uns abdrängten, um selbst um die Bojen zu kommen. Ich stieg als 10. aus dem Wasser, es ging ca. 50 Stufen hoch, Badekappe und Brille in die richtige Box werfen und mit hoher Wattzahl den Führenden hinterher.

Ausstieg aus dem Wasser – © Theo Bettin

Schnell konnte ich die 1. Radgruppe erreichen, sie umfasste 15 Mann. Um mich aus Stürzen rauszuhalten fuhr ich eher vorne, wäre aber doch fast gleich zu Beginn mit in einen Sturz verwickelt worden, welcher Fabian Kraft in einer Kurve passierte aufgrund eines Plattens.
Am Ende der 20km will jeder vorne absteigen und hält voll drauf. Dieser Positionskampf ist mir diesmal leider nicht so gut geglückt und ich stieg leider recht weit hinten ab.

Bereits beim schnellen Anlaufen merkte ich, dass in meinen Beinen noch die harte Staffel vom Vorabend steckte, wo ich alles gegeben hatte. Nach 500m musste ich das Tempo drosseln und bin mit meinem 3:15er Tempo gar nicht zufrieden – konnte ich doch beim Firmenlauf vor 1,5 Wochen die 5km in 3min/km laufen.

Beim Lauf – © Theo Bettin

Am Ende nur Platz 16, was Platz 13 in der Deutschen Meisterschaftswertung bedeutet, weil 3 internationale Starter der 1. Bundesliga noch vor mir waren.

In der Teamwertung wurden wir sechster, wodurch wir drei Punkte auf den dritten Platz in der Gesamtwertung verlieren. Aber noch ist noch nichts entschieden, schon in zwei Wochen geht die 1. Bundesliga in Tübingen weiter.

Team Berlin – © Theo Bettin