Am Donnerstag, den 16.05.2024 reiste ich mit meinem Manager und meiner Freundin mit dem Auto nach Samorin an. Wir waren direkt auf dem Veranstaltungsgelände, der X-Bionic-Sphere untergebracht. Dies ist eine geniale Sportanlage, bestehend aus Hotel, Schwimmhalle, vielen Sporthallen und Pferderennbahn, welche unserer Laufstrecke beim Triathlon ist.
Am Freitag standen die Pressekonferenz zum Rennen, das Race-Briefing und ein Podcast beim Triathlon Magazin mit Fred und Jan an, dem WM-Podium vom letzten Herbst. Zwischen den Terminen fand ich noch etwas Zeit für eine Schwimmeinheit und schaute mir die Laufstrecke an. Mit frischen Beinen und ausgeruht konnte meine Muskulatur die unebene Wiese nebst sandigem Untergrund noch gut ausgleichen.
Am Samstag regnete es. Die Wassertemperatur im Kanal betrug nur 14 Grad und hat nicht gerade zum Schwimmen eingeladen. Ich testete dennoch mit Neo und bekam kalte Füße. Anschließend fuhr ich ein Teil der Radstrecke mit meinem Zeitfahrrad. Der Straßenbelag ist teilweise recht holprig, sonst aber alles sehr unspektakulär und flach. Am Abend richtete ich meine Wechselzone ein und ab ging es zur Pastaparty – die Kohlenhydratspeicher füllen.
In den Renntag startete ich 5:30 Uhr mit einem kleinen Frühstück mit Haferflocken, brachte meine Verpflegung an´s Rad im Wechselgarten, erwärmte mich und 8:30 Uhr fiel der Startschuss zur Challenge-Weltmeisterschaft im sehr stark besetzten Feld.
Beim Schwimmen setzte ich mich gleich an die Spitze und führte abwechselnd mit Mark Dubrick das Feld an. Als ich einen seitlichen Schlenker schwamm, um die folgenden Triathleten an meinen Füßen zu verlieren, zog das ganze Feld wie an einer Perlenschnur hinterher. Meine Versuche im Kanal eine Lücke zu reißen waren nicht erfolgreich. Ich stieg als Erster nach 1,9 km aus dem Wasser, mit 19 Verfolgern in geringem Abstand dahinter.
Auf dem Rad machte ich gleich Tempo und fuhr 400 Watt und mehr, aber die Gruppe wurde kaum kleiner. Bis Kilometer 40 führte Kristian Hogenhaug, bei Kilometer 55 setzte Frederic Funk an geeigneter Stelle in einem Dorf eine Attacke, wo ich an Position 4 mit vorgeschriebenem Abstand saß, was also ca. 60 m zur Spitze bedeutete. Da ich seine Attacke nur verzögert bemerkte konnte ich die Lücke nicht mehr schließen. Stattdessen zog ich noch immer einen Großteil des Feldes hinter mir her. Trotz Mindestabstand lässt sich in den hinteren Positionen viel Kraft sparen.
Mit 1:30 min Rückstand zum Führenden Fred Funk stieg ich als zweiter vom Rad und machte mich mit Kyle Smith auf seine Verfolgung. Bis Kilometer 10 habe ich mich beim Laufen sehr gut gefühlt und konnte die Lücke zu Fred bis auf 25 Sekunden minimieren. Kyle war zu diesem Zeitpunkt schon an Fred vorbeigeflogen und gewann schließlich das Rennen . Ab Kilometer 15 wurde ich bedeutend langsamer. Meine Muskeln waren vom Sandboden der Rennbahn nebst Wiesenanteilen sehr ermüdet. Ich konnte mich auf den 6. Platz ins Ziel retten. Ich habe alles gegeben und werde weiter an meiner Wettkampfhärte arbeiten. Bis zum T100 Rennen in San Francisco sind es noch wenige Wochen. Dort will ich wieder mit neuer Kraft voll angreifen und werde mich nicht verstecken.