18.03.2023 – Rico

Vor dem Wettkampf war ich etwas unruhig und angespannt, da man beim ersten Rennen der Saison noch nicht genau weiß wie man im Vergleich zu den anderen Sportlern durch den Winter gekommen ist. Meine Trainingswerte waren aber vielversprechend, deswegen vertraute ich darauf und freute mich auf mein erstes IROMAN 70.3-Rennen als Profi im sehr stark besetzten Teilnehmerfeld.

Mit dem Sonnenaufgang 7:00 Uhr sprang ich mit meinem Orca Flow Neo in das 19 Grad kalte Meer. Die erste Hälfte schwamm ich kontrolliert an und konnte mich mit Justus Nieschlag an die Spitze setzen.
Auf dem Rückweg wurde das Tempo verschärft. Mit einer Durchschnittspace von ca. 1:10/100m stieg ich an Position 3 mit weiteren 9 Sportlern in der Gruppe nach 1,9 km aus dem Wasser.

Rico auf seinem Kú – © Montefuego.tv/ Chris Ernst

Bei der Ausfahrt aus der Wechselzone wurde ich leider etwas aufgehalten, wodurch ich den Anschluss an Justus Nieschlag und Mathis Margirier verpasste und machte mich auf zur Verfolgung der beiden.
Auf der Radstrecke war vor allem der Wind der dominante Faktor, der zu Beginn von vorne blies. Trotz hoher Watt-Werte zeigte da der Tacho oft nur um die 35km/h an.
Nach 15km formte sich um mich eine Gruppe bestehend aus Pieter Heemeryck und Daniel Baekkegard. Nach 40km schloss noch Thor Bendix Madsen auf. Mit ihm gemeinsam stellte ich dann den Anschluss an die Führenden her.
Auf dem Rückweg flogen wir dann mit über 60km/h (92km/h in der Spitze) zurück nach Playa Blanca.
So stieg ich in der vierköpfigen Spitzengruppe mit einer Durchschnittsleistung von 355W über die 90 km vom Rad.

Rico als erster mit Justus Nieschlag aus der Wechselzone

Durch einen guten Wechsel lief ich als erster mit Justus aus der Wechselzone.
Beim Laufen versuchte ich mein eigenes Tempo zu finden. Jedoch machte mir auch hier der starke Gegenwind gepaart mit Anstiegen zu schaffen. Justus zog mir schon nach 2km davon. Mathis überholte mich nach 6km und auf Platz 4 rutschte ich nach 13km.
Daniel Baekkegard, der bereits 3 IRONMAN 70.3 Rennen gewinnen konnte, holte mich nicht mehr ein, da ich mich am Ende nochmal steigerte.

Geschafft – aber überglücklich über mein sehr starkes Rennen – lief ich nach 3:59:14h als Vierter ins Ziel.

Leider habe ich um einen Platz die Qualifikation für die 70.3 Weltmeisterschaft in Lahti verpasst. Ich freue mich schon auf mein nächstes Rennen und will mir den Slot für die WM auf jeden Fall noch holen.

Bianca war als sehr gute Unterstützerin mit dabei

Danke an Bianca, die mich vor Ort sehr gut unterstützte. Beide mussten wir wieder einmal eine sehr erhebliche Flugverspätung verkraften. Wegen Gegenwind musste unser Rückflug ungeplant in Faro zum Tanken zwischenlanden. Obwohl wir in München zum Anschlussflug sprinteten, konnten wir nur noch zuschauen, wie die Maschine ohne uns nach Leipzig flog. Also ging es über Nacht mit dem Zug nach Leipzig, um unseren Gesundheitstest am IAT in Leipzig halten zu können. Diesen Zusatzstress braucht man eigentlich nicht, er ist aber leider nicht selten auf unseren Reisen mit dem Flieger.